Obwohl der Mensch seit Jahrtausenden metallische Werkstoffe verwendet, ist die Erkenntnis, da alle Metalle aus Kristallen aufgebaut sind, erst sehr jungen Datums. Aber auch nachdem die Metallkristalle als solche bekannt waren, nahm selbst die Wissenschaft lange Zeit wenig oder gar keine Notiz von ihnen. Zwar verf?gte man in der Mineralogie schon seit langem ?ber Untersuchungsverfahren f?r stalle, die aber auf die meistens sehr viel gr? eren, durchsichtigen und mit gut ausgebildeten, ?u eren Kristallfl?chen versehenen Kristalle der Mineralien abgestellt waren. Die kleinen, keine ?u erenKristallfl?chen aufweisenden "K?rner" der Metalle schienen auch den Mineralogen nicht der Untersuchung wert zu sein. Die Nichtbeachtung der Metallkristalle wurde noch dadurch beg?nstigt, da eine besonders auff?llige und praktisch wichtige Eigenschaft der Metalle, ihre pla- stische Verformbarkeit, eher auf eine Verwandtschaft mit den amorphen, bild- samen Materialien wie Ton, hinzuweisen schien. Es zeigte sich, da man in der Tat f?r die Erforschung der Gesetzm? igkeiten der Verformung die kristalline Natur der Metalle weitgehend vernachl?ssigen konnte, "da die Gr? e der Metall- 1 k?rner gegen jene der betrachteten Deformationen wesentlich zur?cktritt". So ist es f?r viele wissenschaftliche, z. B. die meisten der in der Verformungskunde behandelten Fragen und erst recht f?r die Praxis der Verarbeitung und Ver- wendung von Eisen und Nichteisenmetallen auch heute noch durchaus ?blich und m?glich, den metallischen Werkstoff so zu betrachten, als ob er homogen und isotrop sei.
Author: G. Wassermann |
Publisher: Springer |
Publication Date: Oct 03, 2013 |
Number of Pages: 808 pages |
Binding: Paperback or Softback |
ISBN-10: 3662131293 |
ISBN-13: 9783662131299 |