Einschaltquoten liber WDR-Niveau, eindrucksvolle Reichweiten-Garantien ftir WerbekundInnen und beachtliche Spot-Schaltungen: Die okonomische Zwischenbilanz des Lokalfunks in Nordrhein-Westfalen falIt nach einein- halb Jahren "on air" vielversprechend aus. Wie aber steht es mit der Pro- grammproduktion, mit dem BtirgerInnen-nahen, informativen Radio, das den Gesetzgeber in NRW vorschwebte, als sie das Zwei-S?ulen-Modell er- fanden? Der Alltag in den Redaktionen, so das Ergebnis der vorliegenden Kom- munikator-Studie, hat zahlreiche Hindemisse auf dem Weg zu einem guten Programm. In einer umfangreichen Redaktions-Untersuchung haben wir analysiert, unter welchen technischen, personellen, organisatorischen und sozialen Bedingungen in vier der Lokalstationen gearbeitet wird - und un- sere Beobachtungen und Befragungen haben gezeigt, daB die MitarbeiterIn- nen auf allen diesen Ebenen mit erheblichen Schwierigkeiten zu k?mpfen haben. Da ist die unzureichende Qualiflkation ftir den Arbeitsplatz "Lokalfunk- Journalistln" Nur knapp die H?lfte der befragten Lokalfunk-RedakteurIn- nen verfligt liber eine journalistische Ausbildung, ein Horfunk-Volontariat hatten liberhaupt nur drei der befragten Festangestellten. Kaum, daB die neuen RedakteurInnen eine ordentliche Einfiihrung in die technischen Ge- heimnisse des Selbstfahr-Studios erhalten h?tten. Das im Journalismus oh- nehin beliebte "learning by doing" scheint im Lokalfunk handlungsleitendes Motto zu sein. Da ist auBerdem die Arbeitsorganisation: Nach wie vor ist die Frage von Schicht- und Bereitschaftsdiensten weitgehend nicht gelost, nach wie vor klagen MitarbeiterInnen liber fehlende organisatorische F?higkeiten ihrer ChefredakteurInnen.
Author: Günther Rager |
Publisher: Vs Verlag Fur Sozialwissenschaften |
Publication Date: Jan 30, 1992 |
Number of Pages: 226 pages |
Binding: Paperback or Softback |
ISBN-10: 3810010413 |
ISBN-13: 9783810010414 |