Niemals zuvor sind Internationale Organisationen so leidenschaftlich und kontrovers beurteilt worden wie Weltbank und Internationaler W?hrungsfonds, die Pfeiler des Bretton-Woods-Systems. Der Grund daf?r liegt auf der Hand: diese bei den, oftmals als die "Zwillinge" des Bretton-Woods-Systems tituliert, sind vor nun f?nfzig Jahren entstan- den und haben f?r viele Gesellschaften noch immer mehr Bedeutung und Macht als alle anderen Gro organisationen, die in der Nach- kriegszeit geschaffen wurden. Das gilt auch f?r die NATO, dem teu- ersten Milit?rb?ndnis der Weltgeschichte, das nach dem Ende des Kalten Krieges nicht nur einen Gro teil seiner N?tzlichkeit (wenn denn nukleare Abschreckung wirklich immer n?tzlich war!), sondern auch seine politische Orientierung verloren zu haben scheint. Das Kon- zept der "kollektiven Sicherheit", heute gar der "gemeinsamen Sicher- heit", das seit dem Zweiten Weltkrieg zu den friedenspolitischen Ver- hei ungsformeln gez?hlt wurde, ist als Ausdruck westlicher Sicher- heitspolitik stark besch?digt worden. Nicht so das Regime der internationalen Entwicklungskooperation! Die Internationalen Finanz-Institutionen (die "IFIs") Weltbank und W?hrungsfonds sind agiler und flexibler, f?r viele Staaten der ehemals Zweiten und Dritten Welt bedeutsamer und f?r das kapitalistische Ge- samtsystem funktionst?chtiger denn je zuvor. Ihre Manager kommunizie- ren t?glich und weltweit mit Tausenden von Regierungsbeamten, Mit- arbeitern, Konzernangestellten und Consultants aus aller Herren L?n- dern und beeinflussen ?ber "Empfehlungen", Projektkredite, Struktur- anpassungspolitiken und verbale Drohungen mit sp?rbaren Folgen das wirtschaftliche und soziale Schicksal vieler Millionen Menschen in den "Entwicklungsl?ndern".
Author: Rainer Tetzlaff |
Publisher: Vs Verlag Fur Sozialwissenschaften |
Publication Date: Jan 31, 1996 |
Number of Pages: 270 pages |
Binding: Paperback or Softback |
ISBN-10: 3810014818 |
ISBN-13: 9783810014818 |