Intermediäre Strukturen in Ostdeutschland

Politische Systeme lassen sich unter funktionaler wie struktureller Perspek- tive analysieren, d. h. sie haben bestimmte Aufgaben und zur Erf?llung die- ser Aufgaben sind strukturelle Arrangements notwendig, die dem System Gestalt verleihen. Die zentrale Funktion politischer Systeme besteht in der Produktion kollektiv bindender Entscheidungen. Grundvoraussetzung f?r die Erf?llung dieser Aufgabe ist die Rekrutierung politischen Personals. Im Rahmen des politischen Prozesses m?ssen dann Entscheidungen getroffen, durchgef?hrt und kontrolliert werden. Die Teilfunktionen der Formulierung, Implementation und Kontrolle politischer Entscheidungen stehen somit im Mittelpunkt der Funktionserf?llung und die Strukturen, die zur Bew?ltigung dieser Aufgaben dienen, bilden den mit dem Begriff des Regierungssystems bezeichneten Kernbereich politischer Systeme. Dar?ber hinaus mu in pluralistisch-demokratischen Systemen jedoch auch gew?hrleistet sein, da die Interessen der B?rger in das Regierungssy- stem vermittelt und politische Entscheidungen an die B?rger r?ckvermittelt werden, da diese Systeme auf dem Legitimit?tseinverst?ndnis ihrer B?rger mit der Herrschaftsordnung gr?nden. Interessen-und Politikvermittlung sind zentrale Aufgaben des intermedi?ren Systems, also der Mesoebene, in der Vermittlungsleistungen zwischen der Mikroebene (dem sozialen System) und der Makroebene (dem Regierungssystem) erbracht werden. Zur Funkti- onserf?llung sind auch hier Strukturen notwendig, die -wie auch im Bereich des Regierungssystems -jedoch sehr unterschiedlich ausgestaltet sein k?n- nen. Welche institutionellen Arrangements als ad?quat angesehen werden, h?ngt wesentlich von normativen Positionen ab, also von Werturteilen dar- ?ber, wie ein politisches System aufgebaut sein soll.

Author: Oskar Niedermayer

Publisher: Vs Verlag Fur Sozialwissenschaften

Publication Date: Jan 31, 1996

Number of Pages: 491 pages

Binding: Paperback or Softback

ISBN-10: 3810017183

ISBN-13: 9783810017185