Es gibt Dinge, ?ber die man keine Witze macht. Es sei denn, man erlebt sie selbst. Auf den ersten Blick paradox, sind gerade aus der Phase des nationalsozialistischen Regimes politische Witze in gro er Zahl dokumentiert, in Witzsammlungen, in autobiographischen Aufzeichnungen, aber auch in Gerichts- und Gestapoakten. Zwei unterschiedliche Positionen pr?gen die Diskussion zum politischen Witz: "Der politische Witz dient als Waffe gegen ein abgelehntes Regime." bzw. "Der politische Witz dient als Ventil zur psychischen Entlastung von Witzerz?hler und Zuh?rer." Dabei wird der Witz zumeist als Textsorte gesehen und ?ber seinen textlichen Charakter empirisch erfa t. In dieser Arbeit wird der g?ngigen Praxis ein begriffliches Verst?ndnis gegen?bergestellt, das den Witz als ein kommunikatives Geschehen erschlie t: komplex, interaktional und dynamisch. Dadurch wird es m?glich, den politischen Witz hinsichtlich seiner Funktionalit?t neu zu bewerten. Ausgew?hlte theoretische Ans?tze der Kommunikationswissenschaft werden auf ihre Relevanz f?r ein Erkenntnisobjekt wie den Witz hin analysiert. Im Zuge dieser Analyse zeigen sich Chancen, aber auch vorhandene Defizite kommunikationswissenschaftlicher Theoriebildung im Kontext individualkommunikativer Ph?nomene.
Author: Reinhold Gutschik |
Publisher: Tectum - Der Wissenschaftsverlag |
Publication Date: Jul 16, 2011 |
Number of Pages: 162 pages |
Binding: Paperback or Softback |
ISBN-10: 3828888011 |
ISBN-13: 9783828888012 |