HANSWURST. Er wei im Grunde nicht, was Wirkung und Beobachten auf sich haben. Wie leichtsinnig die Menschen gemeinhin mit den sch?nsten W?rtern umgehn! Es fehlt nicht viel, so gehe ich auch hinein, um einen Zuh?rer abzugeben; denn was hab' ich jetzt gerade Besseres zu tun? Man sollte wahrhaftig daran zweifeln lernen, ob die Sprache auch f?r uns Menschen erfunden sei, denn aus dem sch?nen Lomber machen sie ein ungeschicktes Hasardspiel, von den Schikanen wissen die meisten gar nichts, und die B?tes wachsen unter ihren plumpen Fingern so an, da sie am Ende Verstand und Scharfsinn unbesehen in den Kauf geben m?ssen, um nicht v?llig insolvent zu sein. Und darum glaub' ich auch, da das sogenannte Sprechen ein sch?nes Ding unter vornehmern Wesen war und da die Menschen nur einige ihrer Redensarten im Auskehricht gefunden haben. Dieser Hofgelehrte ist eine Art von Gelehrten, und er war ein ganz guter Mann, als er noch etwas dummer war, aber der verderbliche Scharfsinn hat ihn nun g?nzlich hingeopfert, denn er kann nun nicht drei mal drei zusammenrechnen, ohne an die neun Musen, ein Spiel Kegel und die vollkommenste Zahl des Pythagoras zu denken, und weil ihm alles zugleich einf?llt, so ist er des Glaubens, diese Begebenheit m? te auch in sich selbst zusammenh?ngen.
Author: Ludwig Tieck |
Publisher: Culturea |
Publication Date: 44923 |
Number of Pages: 342 pages |
Binding: Fiction |
ISBN-10: |
ISBN-13: 9791041901944 |