Da Ihr Name wie Ihr Wohnsitz heute noch meinem Ohr so fremd wie meinem Herzen ist, so wird auch die boshafteste Mi gunst nichts Uebles darin sehen k?nnen, da ich dieses St?ck Ihnen zueigne. Obwohl Brot hier zum ersten Male vor die Oeffentlichkeit tritt, hat es doch schon eine kleine Geschichte hinter sich. Vor Jahresfrist geschrieben hatte es das Gl?ck in der Handschrift von einem unternehmungslustigen und kunstverst?ndigen B?hnenleiter zur Auff?hrung angenommen zu werden. Ja, Berlin hatte damals eine B?hne, die sich mit Eifer der neueren Erscheinungen auf dem Felde der ernsten dramatischen Kunst annahm, die mehr sein wollte als eine Ablagerungsst?tte f?r den Schutt alberner Possenfabrikanten und Literaturwaarenh?ndler von der Art der Moser, Lubliner, Blumenthal eine B?hne, auf der wir die neuen Sch?pfungen Wildenbruchs, Vossens, Nissens, Ibsens, Zolas, die kein anderes Theater den Muth hatte aufzuf?hren, in leidlicher Darstellung verk?rpert sahen: das Ostendtheater. Nat?rlich erlitt jener Mann, der den abgeschmackten Einfall hatte das Theater als Kunstst?tte zu betrachten, das wohlverdiente Schicksal: die Presse behandelte ihn mit jenem mitleidigen Wohlwollen, das t?dtlicher wirkt als die erbittertsten Angriffe, sie bedauerte das vor den Thoren Berlins liegende Theater zu Grunde, und nach Jahresfrist hielten aus derselben St?tte wieder die kaum verjagten Geister des Bl?dsinns ihren Einzug unter jubelndem Aufklappen der Bierseidel und Stullenteller. Mit Brot! war es nichts.
Author: Konrad Alberti |
Publisher: Culturea |
Publication Date: Jan 22, 2023 |
Number of Pages: 90 pages |
Binding: Paperback or Softback |
ISBN-10: NA |
ISBN-13: 9791041904235 |