Die drey ?rgsten Ertz- Narren in der gantzen Welt

Die Buch hat einen n?rrischen Titul, und ich halte wohl, da mancher meinen wird, er wolle seine Narrheit daraus studiren. Doch es geht hier wie mit den Apothecker B?chsen, die haben auswendig Satyros oder sonst Affengesichte angemahlt, inwendig aber haben sie Balsam oder andre k?stliche Artzneyen verborgen. Es siehet n?rrisch aus, und wer es obenhin betrachtet, der meint, es sey ein neuer Simplicissimus oder sonst ein lederner Saalbader wieder auffgestanden. Allein was darhinter versteckt ist, m?chte ich denenselben ins Hertz w?nschen, die es bed?rffen. Uber F?rsten und Herren haben andere gnug geklaget und geschrieben: hier finden die Leute ihren Text, die entweder nicht viel vornehmer sind, als ich, oder die zum wenigsten leiden m?ssen, da ich mich vor ihnen nicht entsetze. Den Leuten bin ich von Hertzen gut: da aber etliche Laster so beschaffen sind, da ich sie weder loben noch lieben kan, solches geht die Leute so eigentlich nicht an. Es ist auch keiner gemeint, als wer sichs annehmen will. Und diesem w?nsch ich gut Gl?ck zur Besserung, vielleicht wirckt diese Possierliche Apothecker-B?chse bey etlichen mehr, als wenn ich den Catonem mit grossen Commentariis h?tte auflegen lassen. Plato hat gesagt: Imperare est legitim? fallere populum. Es scheint als m?ste man die Tugend auch per piam fraudem, der k?tzlichten und neubegierigen Welt auf eine solche Manier beybringen, drum w?nsche ich nichts mehr, als die Welt wolle sich zu ihrem Besten allhier betriegen lassen.

Author: Christian Weise

Publisher: Culturea

Publication Date: 44962

Number of Pages: 226 pages

Binding: Fiction

ISBN-10:

ISBN-13: 9791041906154