" S?LLER in einem Domino, den Hut auf, die Maske vorm Gesicht, ohne Schuhe, k?mmt ganz leise zu einer Seitent?re herein, leuchtet vorsichtig mit einer Blendlaterne umher; da er sieht, da alles still ist, k?mmt er mit leisen Schritten hervor ans Theater, tut die Maske und den Hut ab und wischt sich das Gesicht. Zum Leben braucht's nicht just, da man so tapfer ist, Man k?mmt auch durch die Welt mit Schleichen und mit List. Der eine geht euch hin, bewaffnet mit Pistolen, Sich einen Sack voll Geld, vielleicht den Tod zu holen. Und ruft: Den Beutel her! Her! ohn euch viel zu sperrn! Mit so gela nem Blut, als spr?ch er: Prost, ihr Herrn! Ein andrer zieht herum, mit zauberischen H?nden Und Volten, wie der Blitz, die Uhren zu entwenden; Und wenn ihr's haben wollt, er sagt euch ins Gesicht: Ich stehle! Gebt wohl acht! Er stiehlt; ihr seht es nicht. Mich machte die Natur nun freilich viel geringer, Ein allzu leichtes Herz und gar zu plumpe Finger Gab mir die Stiefmama; das ist nun sehr betr?bt F?r einen, der nichts hat und der doch alles liebt. Verst?nd ich mich nicht drauf, ein bi chen aufzupassen 3 Und die Gelegenheit beim Kragen anzufassen, Der Durst verjagte mich von Wirtschaft, Frau und Haus."
Author: Johann Wolfgang Goethe |
Publisher: Culturea |
Publication Date: Mar 07, 2023 |
Number of Pages: 88 pages |
Binding: Paperback or Softback |
ISBN-10: NA |
ISBN-13: 9791041946068 |