Die Teiß-Blume

In einem alten K?nigreich am Ufer der Thei lebte Prinzessin Susanne mit ihrem Vater, ihrer Stiefmutter Palingenia und zwei Halbbr?dern. Seit sie sich selbst kannte, hielt sie sich von ihrer hochm?tigen Stiefmutter fern und wuchs zu einem zur?ckgezogenen und bescheidenen M?dchen heran. Obwohl ihr Frieden wichtiger war und sie ihr Gl?ck in einfachen Dingen fand, sollte ein dunkler Schatten ?ber ihrem Leben liegen. An einem gew?hnlichen Tag spazierte Susanne am Ufer der Thei entlang, wo sie einem charmanten jungen Fischer begegnete. Vom ersten Augenblick an erkannten sich ihre Seelen, und noch am selben Tag entbrannte ihre Liebe, heimlich und verboten. Jede Nacht trafen sie sich im Schutz der Dunkelheit am Ufer und verbargen ihre Liebe vor der finsteren K?nigin, die sich ebenfalls in den jungen Mann verliebte. Sie war ?berzeugt, dass ihr niemand widerstehen konnte, und die Tatsache, dass der junge Mann kein Interesse an ihrer bezaubernden Sch?nheit zeigte, zog sie nur noch mehr an. Nichts war ihr heilig, um dieses Ziel zu erreichen, und so beschloss sie, ihre Verlobung auf dem Ball bekannt zu geben. Doch ihr Plan scheiterte, als sie die Liebe zwischen ihrer Stieftochter und dem jungen Fischer entdeckte. Rachs?chtiger Zorn erfasste ihr Herz, und in ihrer Eifersucht und ihrem Hass belegte sie die beiden mit einem b?sen Zauber und verwandelte sie in h?ssliche Insekten, die Maifliegen, die sie nach ihrem eigenen Namen Palingenia benannte. Doch die beiden Liebenden wollten nicht voneinander lassen und lebten lieber als h?ssliche Insekten weiter als ohne einander. Seit diesem Tag treffen sich die Liebenden jedes Jahr zur selben Zeit im Juni zu einem geheimnisvollen Tanz ?ber der Thei . Drei Tage lang tanzen sie ihren Hochzeitstanz und hinterlassen Millionen von Nachkommen im Wasser, bevor sie im Schlamm und in den Stromschnellen verschwinden. Ihre Liebe ist zu einer Legende geworden und das Fl?stern ihres Schicksals hallt noch immer durch die dunklen N?chte, w?hrend der Wind die Spuren ihrer ewigen Liebe durch die Stromschnellen der Teiss tr?gt.