Es entsprach einer logischen Entwicklung, daB nosographische Studien, die Ab- grenzung von Krankheitsentitaten und deren Zuordnung zu morphologischen Ver- anderungen in einer ausschlieBlich auf das Nervensystem orientierte Betrachtung, die klinische Neurologie zunachst pragten. Auch die Neurophysiologie war sowohl in ihrer experimentellen Ausrichtung wie in der Analyse neurologischer Krankheits- bilder bis in die jungste Zeit hinein uberwiegend auf die Erfassung der spezifischen Funktionen des zentralen und peripheren Nervensystems als Information vermitteln- den und verarbeitenden Strukturen ausgerichtet. Sowohl im klinischen wie im neuro- physiologischen Bereich handelt es sich um Entwicklungen unseres Faches, die noch lange nicht abgeschlossen sind. Auffallend spat ruckte die Betrachtung des Gehirns als Organ mit hochdifferen- zierten biochemischen Funktionen, welches von der Gesamtstoffwechsellage des Organismus sowie von Regulationen aus der Peripherie abhangig ist und an extra- neuralen Krankheiten partizipiert, starker in den Vordergrund. Dabei wurde aller- dings auch klar, daB das Hirnparenchym hinsichtlich seiner vascularen Regulation und des Stoffaustausches an seinen Grenzflachen eine Sonderstellung einnimmt und in der Bluthirnschranke uber einen Funktionskomplex verfUgt, der sein physiko- chemisches Milieu gegen Fluktuationen von auBen in gewissen Grenzen sichert.
| Author: A. Prill |
| Publisher: Springer |
| Publication Date: Jan 01, 1969 |
| Number of Pages: 178 pages |
| Binding: Paperback or Softback |
| ISBN-10: 3540047042 |
| ISBN-13: 9783540047049 |