Familie und Familienpolitik geh?ren sicher nicht zu den Paradethemen der Politikwissenschaft. Bei der Suche nach Gr?nden rur dieses "Au enseiterda- sein" der Familienforschung in der Politikwissenschaft bietet sich eine Reihe von Erkl?rungen an. Zum einen scheinen sich familienpolitische Forschungsfragestellungen -auf den ersten Blick -nicht um die im Zentrum politikwissenschaftlichen Erkenntnisinteresses stehenden Begriffe im Spannungsfeld zwischen Macht und Herrschaft zu gruppieren. Zum anderen d?rften auch methodische Ge- sichtspunkte zu diesem Au enseiterstatus geruhrt haben, denn kaum ein an- derer Politikbereich ist in ein so differenziertes und scheinbar un?berschau- bares Geflecht von Verursachung und Wirkung unterschiedlichster Einfl?sse auf die Lebenssituationen derjenigen sozialen Gruppen gestellt, die wir in einer jeweiligen historischen Epoche als Familie bezeichnen. Dar?ber hinaus gibt es aber auch Gr?nde, die sich aus dem oft normativen Charakter ableiten, der fast allen Aussagen zum Handlungs- und Orientie- rungsbereich Familie bzw. Familienpolitik unterstellt wird bzw. von ihnen erwartet wird. Da Familienpolitik, dem ersten Eindruck widersprechend, ganz massive machtpolitische Wirkungen verursacht, wird leicht offensichtlich, wenn wir uns vor Augen ruhren, da Familie nicht nur die biologische Aufgabengrup- pe der Reproduktion von Gesellschaften ?bernimmt, sondern auch die ma - geblichste Institution zu deren sozialer Reproduktion ist und so nicht nur die zahlenm? ige Gr? e der Gesellschaften von Morgen mit allen ihren Konse- quenzen in den Bereichen der sozialen und materiellen Absicherung deter- miniert, sondern auch deren Verhaltens strukturen.
Author: Irene Gerlach |
Publisher: Vs Verlag Fur Sozialwissenschaften |
Publication Date: Jan 31, 1996 |
Number of Pages: 383 pages |
Binding: Paperback or Softback |
ISBN-10: 381001351X |
ISBN-13: 9783810013514 |