Mit der Industrialisierung sind die modemen Gesellschaften erst langsam, dann aber immer schneller in Bewegung gekommen. Man k?nnte sogar sagen: Erst durch die Entstehung der Kommunikations-und Fortbewegungsmittel sind die Gesellschaften "modem" geworden. Erst mit diesen gelang die dauerhafte politische Kontrolle gro- er Territorien, und erst mit diesen haben sie innere und ?u ere M?rkte fur die Mas- senproduktion erobern k?nnen. Es mag paradox klingen: Gerade die in Bewegung gekommene Gesellschaft konnte das Wohlstandsversprechen der modemen Indu- striegesellschaft umsetzen, sozialen Frieden und Stabilit?t herstellen, bevor die so- zialen Verwerfungen, die in der Entwicklungsphase kapitalistischer Industriegesell- schaften entstanden, sich wirklich entladen konnten. Mobilit?t und gesellschaftliche Stabilit?t gehen Hand in Hand. Das Automobil spielt in diesem Proze eine herausragende Rolle. Fords Einfuh- rung des 5-Dollar/8 Stunden Arbeitstages -damals eine Revolution gegen das her- k?mmliche Verst?ndnis der Industrieunternehmer -kann als die Geburtsstunde des Produktionsarbeiters verstanden werden, der mit seinem Lohn in der Lage ist, die von ihm produzierten Waren zu erwerben -und auch die Zeit hat, sie zu nutzen.
Author: Klaus Kuhm |
Publisher: Vs Verlag Fur Sozialwissenschaften |
Publication Date: Jan 31, 1997 |
Number of Pages: 272 pages |
Binding: Paperback or Softback |
ISBN-10: 3810023655 |
ISBN-13: 9783810023650 |