Grenz?erschreitende Unternehmenssanierung im Lichte der EuInsVO

Mit dem Inkrafttreten der EuInsVO am 31. Mai 2002 haben die europ?ischen Mitgliedstaaten erstmals eine verbindliche Vorgabe f?r die Koordination und Gestaltung grenz?berschreitender Insolvenzverfahren erhalten. Es besteht nunmehr eine gemeinsame Basis zur Beantwortung der drei klassischen Fragen des Internationalen Insolvenzrechts: die Bestimmung der internationalen Zust?ndigkeit, die Abgrenzung der r?umlichen Wirkungserstreckung eines im Inland er?ffneten Insolvenzverfahrens und die Voraussetzungen f?r die Anerkennung der Wirkungen eines im Ausland er?ffneten Insolvenzverfahrens im Inland. Gleichwohl besteht in wesentlichen Punkten noch eine Diskrepanz zwischen den Anforderungen der europ?ischen Insolvenzrealit?t und dem Regelungskonzept der EuInsVO.

Die vorliegende Untersuchung stellt dar, welche Probleme konkret die Sanierung europaweit operierender Unternehmen und Konzerne in der Insolvenz in der Praxis bereitet, und widmet sich der Frage, ob diese Probleme wenn nicht allein durch die Praxis, so durch die nationalen Gesetzgeber im Sinne einer Fortbildung der durch die EuInsVO angesto enen Entwicklung eines "europ?ischen Insolvenzrechts" im Wege der Konvergenz gel?st werden k?nnen. Nur durch Vergleich unterschiedlicher europ?ischer Rechtsordnungen l?sst sich die Existenz oder die M?glichkeit derartiger Konvergenzbewegungen feststellen. Die Insolvenzrechtssysteme Deutschlands, ?sterreichs, Englands und Spaniens mit ihren jeweils unterschiedlichen Hintergr?nden werden f?r diesen Vergleich herangezogen. Schlie lich wird dargelegt, in welcher Weise die EuInsVO und die nationalen Rechte nachreguliert werden sollten, um den Insolvenzpraktikern geeignete Instrumente und Mechanismen f?r die Bew?ltigung grenz?berschreitender Unternehmensinsolvenzen an die Hand zu geben.